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Ein virtuelles Rettungsschiff: Die Arche des Geschmacks

Etliche Arche Passagiere kann man im Freilichtmuseum Beuren nicht nur virtuell, sondern auch konkret besichtigen. Um traditionelle Nutztierarten und historische Kulturpflanzen, die nicht den Normen des Marktes oder dem gerade herrschenden Geschmackstrend entsprechen, vor dem Vergessen und Verschwinden zu bewahren, entstand 1996 die Idee der „Arche des Geschmacks“ als virtuelles Rettungsschiff. Rund 5.000 regional wertvolle Tiere, Pflanzen, Lebensmittel haben mittlerweile das Prädikat „Arche Passagier“ als eingetragenes Warenzeichen von Slow Food erhalten.

IMG 8123 AUTOR Manfred Schaeffler Zart und mit Vanille-Aroma –  Stuttgarter Geißhirtle90 Arche Passagiere sind es in Deutschland, Stand 2023, darunter 26 Tierarten, 21 Gemüse- und Getreidesorten und 17 Obstsorten. In Baden-Württemberg sind derzeit 26 Passagiere in die Arche aufgenommen: die Oberschwäbische Seele, die Bühler Früh-Zwetschge, die Höri-Bülle-Zwiebel, der Bittenfelder Apfel, das Hinterwäldler und das Limpurger Rind, das Gelbvieh, das Sundheimer Huhn, das Schwäbisch-Hällische Landschwein, der Jakob Fischer Apfel,  die Champagner

IMG 8139 AUTOR Manfred SchaefflerFrühreif - Bühler Zwetschgen

 

 

  

Bratbirne, die Palmisch und die Schwarze Birne, das Stuttgarter Geißhirtle, der Luikenapfel, das Filder-Spitzkraut, die Alblinse, der Schwäbische Dickkopf-Landweizen, der Echte Binkelweizen, das Musmehl, die Ermstäler Knorpelkirsche, die Albschnecke, der Stuttgarter Leberkäs, das Original Braunvieh im Allgäu, der Weißlacker Käse und der Fränkische Grünkern. Etliche dieser seltenen Sorten findet man im Freilichtmuseum Beuren sowie auch das Augsburger Huhn aus Bayern.

IMG 9825 AUTOR Manfred SchaefflerSaftig und aromatisch: GewürzluikenUm die Arche Passagiere herum werden Presidi, das italienische Wort für Schutzraum, gebildet, ein Netzwerk von Landwirten, Händler, Wissenschaftlern, um die Menschen wieder auf den Geschmack zu bringen. Dabei geht es darum, vor allem die Alltagsküche zu heben - mit qualitätvollen Äpfeln, Birnen, Brot, Kartoffeln, Schinken. Denn „essen, was man retten will“ ist das Motto, aus der Überzeugung heraus, dass nur was nützt auch geschützt wird. Daraus entstanden Restaurantführer, die regionale Erzeugnisse verwenden und Einkaufshilfen für lokale Produkte.  Die Idee, mit jedem Bissen ein bisschen die Welt zu retten trifft den Zeitgeschmack. Über 100 000 Mitglieder gibt es mittlerweile in 150 Ländern, rund13000 allein in Deutschland. Treffpunkt ist immer im Frühjahr in der Woche nach Ostern die Slow-Food Messe in Stuttgart als „Markt des guten Geschmacks“. 

Text: Felicitas Wehnert, Fotos: Manfred Schäffler

 


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