Fotoatelier Hofmann
Als im Jahr 1995 der Abriss des Foto-Ateliergebäudes in Kirchheim unter Teck drohte, unterstützte der Förderverein seine Translokation und den Wiederaufbau durch Übernahme der Hälfte der geschätzen Kosten und 300 unentgeltlichen Arbeitsstunden.
Der Fotograf Otto Hofmann (1859–1950) hatte in den Jahren 1889 und 1892 in Kirchheim unter Teck ein Foto-Ateliergebäude als einstöckigen, holzverschalten und teilweise verglasten Baukörper erstellt und darin fast sechs Jahrzehnte lang gearbeitet. Insgesamt sind wohl Tausende Aufnahmen in diesem Atelier entstanden, insbesondere viele Porträtaufnahmen von Bürgerinnen und Bürgern aus dem Kirchheimer Umland, die sich vor bemalten Leinwänden ablichten ließen; darunter sind auch Fotografien von Hermann Hesse erhalten geblieben.
Als im Jahr 1995 der Abriss des Gebäudes drohte, beschloss der Landkreis Esslingen als Museumsträger, das Fotoatelier ins Freilichtmuseum Beuren zu translozieren und hier wieder aufzubauen. Ganz bewusst entschied man sich dafür, ein »Kulturdenkmal« aus dem städtischen Raum in ein Museum für ländliche Kultur zu übertragen und damit beispielhaft auch Entwicklungen in Handwerk und Technik zu dokumentieren. Wesentlich erleichtert wurde dieser Beschluss durch die Zusage des Fördervereins, die Hälfte der geschätzten Wiederaufbaukosten in drei Jahresraten zu übernehmen.
Im Winter 2000 begann im Depot des Freilichtmuseums die Reparatur der Holzkonstruktion sowie die Sicherung und Restaurierung der Dekorationen. Dabei leisteten Mitglieder und Gönner des Fördervereins rund 300 unentgeltliche Arbeitsstunden.
Um das dann in den Jahren 2001 und 2002 wiederaufgebaute Fotoatelier in seiner Blütezeit vor dem Ersten Weltkrieg zu zeigen, wurde nachträglich der Retuschierraum ins Aufbaukonzept aufgenommen; auch hierzu leistete der Förderverein einen finanziellen Beitrag.
Als das Fotoatelier Hofmann schließlich am ersten Maiwochenende 2003 wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, konnte der Förderverein beim Einweihungsfest mit Recht darauf verweisen, ohne sein Engagement im Gesamtvolumen von 44.000 € wäre »eines der spektakulärsten Gebäude im Bestand des Museums« wohl nicht mehr zu retten gewesen.