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Wie der Strom den Alltag veränderte

Vom Kienspan zum elektrischen Licht

IMG_2464_AUTOR_Manfred_Schaeffler.jpgKienspan im Wohn-Stall-Haus aus BeurenFeuer, Licht und Strom sind die Themen in den Herbstferien bevor sich das Freilichtmuseum am Sonntag, den 5. November in die Winterpause begibt. Verschiedene Führungen beleuchten den Alltag in der dunklen Jahreszeit und erzählen, wie sich das Leben durch das Aufkommen des elektrischen Stroms gewandelt hat.

Der Vergleich des Wohn-Stall-Hauses aus Beuren mit der Schreinerei aus Ohmenhausen zeigt, wie gewaltig die Veränderung innerhalb von 100 Jahren war. Im Beurener Bauernhaus im Zeitschnitt um 1800 sucht man vergeblich nach einer Steckdose. Der Kienspan in der Küche war die einzige Lichtquelle. Um das längliche Holzstückchen zu entzünden, gehörte viel Geschick beim Hantieren mit Feuerstein, Schlageisen und Zunder. Der harzreiche Kiefernspan brannte nicht einmal eine halbe Stunde und qualmte dabei entsetzlich. Kein Wunder, dass die Bewohner damals in der dunklen Jahreszeit erst mit dem Hahnenschrei aufstanden und schon mit den Hühnern früh ins Bett gingen.

IMG_9513_AUTOR_Manfred_Schaeffler.jpg Selbst das Schlafzimmer ist jetzt erleuchtetDas offene Feuer blieb brandgefährlich, auch später noch als flackernde Kerzen und ab Mitte des 19. Jahrhunderts rußige Petroleumlampen die dunkle Jahreszeit erhellten. Jetzt konnte man auch noch nach Einbruch der Dunkelheit zusammensitzen und etwa schnitzen oder nähen. Immer aber wurde mit der Energie äußerst sparsam umgegangen. In Lichtstuben trafen sich reihum die unverheirateten Mädchen des Dorfes, um an ihrer Aussteuer zu arbeiten. Dabei wurde jeweils immer nur eine Stube beheizt und erleuchtet, um Heizmaterial und Kerzen zu sparen.

Das Leben änderte sich erst grundlegend als um 1900 elektrisches Licht auch die Dörfer erreichte. Die Schreinerei aus Ohmenhausen war um 1920 mit ihren elektrischen Anschlüssen hochmodern. Die Arbeit ging mit den Maschinen schneller und präziser von der Hand und je nach Auftragslage konnte bis weit in den Abend hinein noch gearbeitet werden. Und vielleicht verlockte das Licht abends auch noch zum Lesen der Zeitung oder eines Buches.

 

Um 1920 hochmodern - die Elektrik in der Schreinerei aus Ohmenhausen:

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Auch die Lampen in den anderen Häusern erzählen jeweils ein Stück Zeitgeschichte wie etwa die Lampenklassiker in Bauhausoptik im Gartensaal des Erlebnis.Genuss.Zentrums. Im Haus aus Aichelau ist das Schlafzimmer der Babette mit Lampen aus den 1950er Jahren ausgestattet, und die Fransenlampe im Wohnzimmer des Hauses aus Öschelbronn zeugt von gediegenem Wohlstand. Verschiedene Rundgänge geben Einblicke in die jeweiligen Lichtquellen.

 

Am Mittwoch, den 1. November geht es um 16.00 Uhr um Lichtquellen und Feuerstellen.

Am Donnerstag, den 2. November, um 13.00 Uhr, zeigt der Vergleich zwischen den Wohn-Stall-Haus aus Beuren und der Schreinerei aus Ohmenhausen wie sich der Alltag zwischen 1820 und 1920 verändert hat.

Am Donnerstag, den 2. November, um 16.00 Uhr, geht es bei einer Entdeckungstour mit der Taschenlampe darum, wie man früher ohne elektrisches Licht gelebt hat. Bitte Taschenlampe mitbringen.

 

Text: Felicitas Wehnert; Fotos: Manfred Schäffler

 


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